Es war Zeit, einen Schwung neue Unterwäsche zu nähen.
Ich mache das am liebsten in Serienfertigung, dann am Ende eines Wochenendes oder nach zwei-drei Nähabenden habe ich dann den Jahresbedarf genäht und freue mich, wenn ich die neuen Stücke in das Wäschefach räumen kann.
Mein Lieblingsschnitt für eine normale Unterbüx ist der Schnitt DL 21 von Make Bra. Mema hatte diesen Schnitt mal vorgestellt und ich kann ihre Begeisterung 100% teilen. Der Schnitt passt sehr gut, er bedeckt prima und durch den Einsatz im Vorderteil lassen sich Stoffe interessant kombinieren, bzw. Rest gut aufbrauchen.
Bei einer Reise musste ich vor einiger Zeit meiner Freudin mit einer Unterhose aushelfen. Ich gab ihr einen DL 21 Slip. Sie war begeistert von der guten Passform und fragte ob ich ihr auch welche nähen könnte....
Diesmal habe ich auch einen neuen Schnitt ausprobiert. Mr. Big Buxe von echtknorke.
Ich wollte eine Unterhose mit etwas Bein, nicht nur für den Winter sondern vor allem um sie unter Hosen zu tragen. Der vordere Einsatz bei dieser Hose hat ein Schnittteil für Herren und eines für Damen. Sehr schlau und damit vielseitig.
Das Probemodell ist direkt im Müll gelandet, die Leibhöhe war für mich zu niedrig, ich mag es lieber taillienhoch (+6 cm) und auch in der Beinlänge habe ich noch etwas drangegeben (+2 cm). Der zweite Anlauf aus Viskosejersey hat sehr gut funktioniert.
Das vorgesehene Bündchen aus Stoff habe ich weggelassen, dafür ein 2 cm breites Wäschegummi angenäht.
Und dann konnte der gute Stoff - ein normaler etwas dickerer Wäschestoff angeschnitten werden.
Die perfekte Unterhose - sprich perfekt um sie unter Hosen zu tragen. Nichts zeichnet sich ab und alles ist gut und warm eingepackt.
Ich möchte nicht auf meine memade Wäsche verzichten - soviel bequemer und besser sitzend als gekaufte Teile. Und ich kann die Farben allein bestimmen, das ist mir viel wert.
Stoffverbrauch: 2,00 Meter Wäschestoff
Das Linktool zur Stoffdiät Update März ist noch bis nächsten Sonntag geöffnet.
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Hier sind meine Tipps für das Nähen von Unterhosen.
1. Den Schnitt richtig vorbereiten. Ich zeichne die Schnitteile auf Folie und lasse alle Stoffbrüche weg. Das ist beim ersten abzeichnen etwas mühevoller, lohnt sich aber doppelt beim Zuschnitt, weil man meistens gleich für mehrere Slips zuschneidet. Es geht schneller und wird genauer - sehr wichtig bei den kleinen Teilen wie Zwickel und Vordereinsatz.
Für den DL 21 sehen die Schnitteile ohne Stoffbruch so aus:
Für Mr. Big Buxe die Teile ohne Stoffbruch
2. Nahtzugabe prüfen. Bevor der Stoff zugeschnitten wird - die nötige Nahtzugabe prüfen. Die meisten Schnitte für Unterwäsche enthalten keine Nahtzugabe - je nach verwendetem Wäschegummi für den Bund und die Beinausschnitte muss die Nahtzugabe schmaler oder breiter sein.
3. Stoffqualität beachten. Ich habe die besten Erfahrungen mit Wäschstoff vom Spitzenparadies gemacht. Der Stoff ist griffig und nicht zu dünn. Dünne Qualitäten leiern eher aus, schade um die Mühe des Nähens. Auch die Wäschgummis vom Spitzenparadies haben mich überzeugt. Stoffe und Gummi von Wien2002 sind zwar oft sehr preiswert, aber ich war mit der Qualität und dürftigen Beschreibung im Shop nicht immer 100% zufrieden.
4. Microtexnadel verwenden. Am besten eine neue Nadel nehmen.
5. Fließbandnähen mit der normalen Nähmaschine. Ich nähe meine Wäsche nicht mit der Overlock, sondern mit der normalen Nähmaschine. Die Nähte schließe ich mit dem elastischen Stich, das ist ein kleiner Zickzack-Stich mit 1,5mm Zackenhöhe und 1mm Zackenbreite. Anschließend steppe ich die Nähte von außen mit dem 3 geteilten Zick-Zackstich 4,5, mm Zackenhöhe, 8 mm Zackenbreite. Es bietet sich an, erst bei allen Büxen die Teile zusammenzufügen mit dem elastischen Stich und dann gesammelt alle Nähte des 3 fach Zickzack zu nähen.
6. Ausreichend Wäschgummi kaufen. Nicht zu knapp kalkulieren, manchmal muss man trennen. Ich rechne knapp 2 Meter Gummi pro Slip beim DL21. Beim Annähen der Gummi verfahren ich auch in Etappen. Erst bei allen Slips annähen aller Gummi mit einfachem Zickzack (3 mm Zackenhöhe, 4 mm Zackenbreite) dann steppen mit dem 3fach Zickzack.
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7. Applikationsschere für das zurückschneiden der Stoffe. Diese Schere lohnt ihre Anschaffung, es gesehen weniger Unfälle und unbeabsichtigte Löcher beim Zurückschneiden überstehender Nahtzugaben.
Gutes Gelingen! Und hier nochmal der Blick auf meine verschiedenen Kollektionen.
2017 - es überwiegt dunkelbau
2016 - mittelblau und schwarz
2015 - rot-Töne und Muster
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!
Eine tolle Kollektion hast du genäht! Danke für die Tipps und die Hinweise zu den Schnitten, sie sind sehr nützlich. Mir geht es genau wie dir, ich mag auch die hohe Leibhöhe und die angeschnittenen Beine. Probeteile sind sehr wichtig! Mein erstes Probeteil aus einem misslungenem Shirt war im Rücken zu kurz und ich musste einen Sattel einsetzen. Aber die Büx ist sehr bequem und ich trage sie an Gammel-Tagen.
AntwortenLöschenJetzt weiß ich wie es geht und werde weitermachen.
Liebe Grüße
Ilse
Oh, was für gute Tipps. Das Schnittmuster schaue ich mir mal an. Vielleicht probiere ich es erst mit resten, einen schönen Sonntag noch, LG Anja
AntwortenLöschenAn Unterwäsche habe ich mich noch nicht versucht. Es reizt mich irgendwie überhaupt nicht, obwohl ich es ganz toll finde, was Du so alles genäht hast. Und oftmals habe ich genug Jersey-Rest, um doch das ein oder andere Höschen mal zu nähen.
AntwortenLöschenLG, Sandra
Um das Nähen von Unterwäsche schleiche ich schon länger herum. Während ich mit Kauf-BHs recht zufrieden bin, sind schöne und gleichzeitig bequeme Unterhosen zu finden ein ständiges Ärgernis. Danke für deine Tipps! Die werden abgespeichert und bestärken mich, es endlich mal zu versuchen. LG Christiane
AntwortenLöschenWie schön. DL 21 ist immer noch meine Standarthose. Inzwischen habe ich eine ganze Schublade voll, zu jedem BH 2 Slips. Nur hin und wieder verändere ich noch mal ein wenig. Schöne Grüße
AntwortenLöschenWieder was gelernt - zum Beispiel was eine Applikations-Schere ist. Und Deine Kollektionen beeindrucken mich. Über das Unterwäschenähen habe ich allerdings noch nicht wirklich nachgedacht, außer bei Unterkleidern. Bisher ist mir das zu frickelig und ich müsste mich mit neuen Materialien beschäftigen. Das schaffe ich im Moment nicht. Liebe Grüße von Ina
AntwortenLöschenSehr beeindruckend deine Unterwäsche. Vielleicht sollte ich mich auch mal daran versuchen. Qualitativ kann es nur besser werden als gekaufte Unterhosen.
AntwortenLöschenLG Peggy
Kreisch! Das sind ja ganz tolle Teile - die Hosen mit den pinkfarbenen Kreisen finde ich am allerbesten!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
von Birgit
Danke für diesen Einblick. Sehr unterhaltsam - und lehrreich dazu. Ob ich künftig meine Reste so verwerte? Noch eine Idee zum Draufherumbrüten.
AntwortenLöschenLG
Sandra
Witzig, wäschestoff habe ich seit der letzten stoffmesse hier liegen... danke für all deine Tipps, dann kanns ja losgehen! Ach ja, die Zeit... ich bin aber sehr motiviert nach deinem Beitrag! Lg Sarah
AntwortenLöschenNie und Nimmer wolle ich Unerwäsche nähen, aber denk dir heb ich jetzt mal ne Ladung Wäschegummi gekauft. Immerhin ein Anfag. Jersey habe ich ja genug im Schrnak ;-)
AntwortenLöschenLG Karin
Es geht doch nichts über eine rein weiße Baumwoll-Unnerbüxe!
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