Montag, 31. August 2015

Jerseykleid mit Wickelteil

Für meine Schwester habe ich kürzlich ein Jerseykleid mit Wickeloberteil genäht. 

Und ich bin auf den Geschmack gekommen. Für den nächsten Sommer nähe ich mir in jedem Fall auch ein Jeseykleid und vor allem eines mit Wickeleffekt. Während des Nähens habe ich das Kleid zwei dreimal anprobiert und ich war ganz angetan. 

Meiner Schwester passt das Kleid natürlich  besser, es sitzt angenehm locker und doch figurnah. Der Schnitt ist von einem alten Kaufkleid abgenommen. Nach einer Probe des Schnittes als Shirt konnte ich dann das Kleid zuschneiden. 



Das Oberteil hat einen Wickeleffekt, die kurzen Ärmel sind etwas angekräuselt, der Rock ist leicht ausgestellt. Der Bindegürtel ist nur Zierde, er hat keine Funktion, weil es kein "echtes" Wickelkleid ist. 


Beim kurzen Fotoshooting hat sich die Nichte aufs Bild gemogelt


... und als ich sagte, ich hätte auch gern ein Foto der Rückseite waren gleich beide Kinder da und wollte auch "Po" zeigen. 


Bilder machen für den Blog muss ja nicht immer lästig sein, es kann auch Spaß machen ;-)

Ich wünsche Euch einen fröhlichen Start in die Woche. 

Mittwoch, 26. August 2015

Mit Blau

Meine liebste Kollegin ist vor Kurzem Mutter eines kleinen Clemens geworden. 

Schon einige Zeit vor dem Mutterschutz habe ich ihr gesagt sie möge aus der Familie gebrauchte Baumwollstoffe zusammen tragen, dann nähe ich eine Krabbeldecke daraus. 
Zugeschnitten habe ich Quadrate in der Größe 15 x 15 cm. Soweit möglich habe ich die "Familienstoffe" verwendet, den Rest habe ich mit Stoffen aus meinem Lager aufgefüllt. 


7 x 9 Stoffquadrate habe ich vernäht. Einige sind mit Applikationen versehen. 


Für 200% perfektes Patchwork, bei dem alle Ecken perfekt aufeinander treffen fehlt mir die Geduld und die Übung, aber die fertige Deck ist dennoch sehr schön geworden. Gefüttert ist sie mit einer Fleecedecke, die Rückseite und das Binding ist aus blauem Seersucker. 

Aus den verbleibenden Stoffen ist noch ein Kissen entstanden, 35 cm x 35 cm mit rückwärtigem Hotelverschluss. 



Vor kurzem wurde der stolze Nachwuchs im Büro präsentiert und ich konnte die genähten Geschenke überreichen. Gerade durch die vernähten "Familienstoffe" ist ein sehr emotionales Geschenk ... "schau mal hier, das ist von Oma, das ist von Tante Susi" usw.
Ich finde es schön, wenn nicht nur das Nähen sondern auch das schenken viel Freude bereitet. 
  

Montag, 24. August 2015

Meterweise Wäschegummi

Meterweise habe ich kürzlich Wäschegummi vernäht.

Unterhosen nach dem Schnitt DL21 von MakeBra sind entstanden. 


Mema hat nach diesem Schnitt schon sehr erfolgreich genäht und ich kann mich ihrem Lob nur anschließen. Ein schöner Schnitt, einfach anzupassen, wenn es um die Höhe des Beinausschnittes geht und fix genäht. 

1 m weinroter Stoff sowie 1,30  Stoff mit pinken und weinroten Kreisen haben eine neue Form ;- ) und ich kann mich über insgesamt 7 neue Unterhosen freuen, auch wenn auf dem Foto nur 5 zu sehen sind.  
Es ist einfach wunderbar gut sitzende Unterhosen zu tragen, die alles bedecken, was frau bedecken möchte und die dann trotzdem noch gut aussehen. 


Viele andere Näherinnen sind gerade dem BH-Nähen verfallen. Auch mich reizt das Thema sehr. Es muss aber noch etwas bei mir im Kopf schmoren, bis ich damit soweit bin. 


Donnerstag, 20. August 2015

Schätzchen

Meine Nähmaschine ist aus der Reparatur zurück. 

Am ersten Abend nach der Werkstatt nähte sie so....

Oberfaden pink, Unterfaden beige. Gradstich passabel, Zickzack-Stick miserabel. Der Oberfaden scheint zu straff zu sein bzw. der Unterfaden zu locker. Direkt aus der Werkstatt. 
Ich habe nur den Probelappen genäht und kein Nähprojekt begonnen. Ausgeschaltet und nichts gemacht. 


Gestern nähte sie so. Oberseite des Stoffes....


Unterseite des Stoffes


Gleiche Nadel, Garn vom gleichen Hersteller, nur der Oberfaden in einer anderen Farbe als beim ersten Nähen nach der Werkstatt. Der Fadenabschneider blockiert das Nähen nicht mehr, er schneidet zwar auch nicht richtig, aber er blockiert die Maschine nicht mehr.

Dieses Nahtbild mit den Schlaufen an der Unterseite und dem nicht verknoteten Unterfaden zeigt die Maschine in den letzen zwei Monaten immer (mal) wieder. Nach einigen Tagen ist es dann besser, ohne dass ich etwas unternehme, dann geht es wieder los. Manchmal half ausschalten und neu anschalten. 

Mit Nadeln, Garn oder Stoff hat das nichts zu tun. Soviel steht jedenfalls für mich fest. 5 Jahr nähe ich auf der Maschine, mit dem gleichen Garn und den üblichen Nadeln. Ich habe den Inhalt eines ganzen Kleiderschrankes damit genäht von Seide bis Leder über  Wolle und Jeans. Wenn die Maschine jetzt muckt, liegt es nicht am Material oder an mir. 

Ich habe die Maschine wieder in zur Werkstatt im Nähmaschinenladen gebracht und die Probelappen beigelegt. Immerhin kam der Monteur aus der Werkstatt hat sich die Probelappen angeschaut und vielsagend den Kopf gewiegt. Eventuell das Fadenspannungsaggregat.... 

Ich hätte gern meine Maschine in voller Funktion zurück. Ich mag die Maschine, eigentlich. Ich mag einige der Features an der Maschine sehr, auch das elegante Design, die Größe der Maschine und die vielen verschiedenen Nähfüße.
Vielleicht klappt es mit der zweiten Reparatur, ich hoffe es sehr.
So schnell möchte ich nicht aufgeben.


Das Gute im Schlechten
Wie immer gibt es in frustrierenden Situationen auch Gutes. Dieses Mal in Gestalt meines Kollegen, der mir ohne Zögern seine alte Nähmaschine als Leihgabe anbot, als ich von meinem Maschinen-Desaster berichtete.

So brachte er mir vor einigen Tagen am Abend die Maschine, geerbt von seiner Oma, vorbei.
Privileg Voll-Zick-Zack Superleicht. Sie muss Anfang der 1960 Jahre gebaut worden sein, vermutlich von Brother, die damals häufiger für das Quelle-Versandhaus gebaut haben.



Ich bin ganz hingerissen von dieser Maschine. 
Sie schnurrt beim Nähen, näht irgendwie weich und trotzdem kraftvoll. Und sie näht schöne Nähte. 


Mit wenigen Handgriffen hatte ich die richtigen Einstellungen gefunden. Nichtmal der Einsatz eines Schraubenziehers war dafür nötig.

Die Maschine näht Gradstich und Zickzack. 
Gradstich von 1mm bis 4 mm Länge, Zickzackstich 4 mm breit, 4 mm lang, Rückwärtsnähen
Nadelposition rechts, mitte, links. Der Transporteur lässt sich in zwei Stufen versenken, sogar der  
Füßchendruck lässt sich einstellen. 

Zwei Schlafanzughosen habe ich inzwischen auf der Maschine genäht, alles paletti. Sehr schönes Nahtbild und auch sehr feiner Baumwollstoff wurde sauber transportiert. 

Was für ein Schätzchen!

Montag, 17. August 2015

Jenna Cardi in rot

Schon vor einiger Zeit habe ich einen weiteren Jenna Cardi genäht. 

Im Moment bin ich nähtechnisch etwas ausgebremst - vielen Dank für Eure lieben und sehr interessanten Kommentare zu meinem Nähmaschinen-Post.

Das ist inzwischen das sechste Exemplar nach dem Schnitt und vermutlich noch nicht das letzte. 

Genäht aus einem sehr dicken Baumwoll-Romanit-Jersey, den ich vor Jahren bei Michas Stoffecke gekauft hatte.


Bei diesem Exemplar habe ich die Knopfleiste direkt an die Vorteiteile angeschnitten und nicht extra zugeschnitten und dann angenäht. Ich habe mich für die Variante ohne Kräusel entscheiden, aber die Passen am Vorderteil übernommen und als "Design" Element eine Paspel aus grauem Jersey zwischengefasst. 
Saumbündchen und Ärmelbündchen habe ich weggelassen, je weniger Nähte bei diesem dicken Material umso besser.


In der Länge ist die rote Jacke ein sehr schöner Partner zu Hosen

 ... und eine wunderbare Ergänzung meiner Urlaubsgarderobe in den Hauptfarben blau-weiss-rot.



Hier im Norden startet die Woche mit Regenschauern, aber es soll im Laufe der Woche sonniger werden. 
Ich wünsche Euch schöne Tage!

Dienstag, 11. August 2015

Entzaubert


 Das ist seit 5 Jahren meine Nähmaschine.  Pfaff Creative 2.0.

 
 
 Ende 2010 habe ich sie gekauft. Mir gefiel das Design sehr gut, ebenso der integrierte Obertransport sowie das Stickmodul. Nicht unwichtig war die Marke: Es war eine Pfaff. Genau wie meine erste Nähmaschine Hobby 317, die ich 1989 zum Geburtstag bekommen habe.

Nach einigen Startschwierigkeiten sind wir sehr gut klar gekommen, wir haben unzählige Stunden genäht und viele schöne Nähprojekte verwirklicht. Sie ist dennoch eine Diva, die ab und an zickt. 

Ein halber Tag Urlaub und sehr viel Erkenntnis
Derzeit ist die Maschine kaputt, sie näht nur Schlaufen und keine Nähte. Der schnellste Weg zu einer wieder funktionierenden Maschine erschien mir eine freie Werkstatt. Ich bekam einen Termin für 2 Stunden und sollte auch gleich die Overlock von Baby Lock mitbringen bei der die Glühlampe defekt war und die auch mal wieder eine Reinigung nötig hatte.
Ich nahm einen halben Tag Urlaub, besorgte mir ein Auto, fuhr nach Hamburg Tondorf zu Herrn Michel und durfte alle handwerklichen Verrichtungen genau beobachten, bzw. dabei helfen. Der Monteur und ich hatten einen sehr spannenden und lehrreichen Nachmittag.
Im Ergebnis ist die Pfaff immer noch kaputt und inzwischen über den Nähmaschinenhändler an den Hersteller eingeschickt. Die Overlock hat wieder Licht und einen neuen (gebrauchten) Fußanlasser mit dem ich nun sehr sanft Gas geben kann, statt immer gleich auf volle Geschwindigkeit zu nähen.

Ich habe eine Menge lernen können über das Innenleben von Nähmaschinen. 
Den technischen Aufbau des Pfaff-Fadenabschneiders kann man sich in etwa so stabil vorstellen wie ein Bügelbrett auf Pappbeinen. Funktional aber bei normalem Gebrauch geht es sehr wahrscheinlich in die Knie.
In der Werkstatt hatte ich Gelegenheit mir das Innenleben anderer Maschinen (Elna, Juki) anzuschauen. Es ist verblüffend wie robust die automatischen Fadenabschneider bei denen sind und noch mehr, dass man recht einfach an die kritischen Stellen kommt und tatsächlich etwas reparieren kann.

An der Nähfront übel ausgeknockt, hatte ich Zeit, mich etwas in die Welt der Nähmaschinen-Hersteller einzulesen. 

Pfaff, Singer und Private Equity
In Deutschland haben die Namen Pfaff und Singer eine lange Tradition und einen guten Ruf. In fast jedem Haushalt gibt oder gab es früher eine Paff oder Singer. Die Sparte der Haushaltsnähmaschinen wurde von Pfaff bereits Ende der 1980er Jahre an Singer verkauft. Paff hatte wirtschaftliche Schwierigkeiten und konzentrierte sich auf Industrienähmaschinen. Bei Singer lief es wirtschaftlich nicht viel besser, die Nähmaschinensparte wurde Ende der 1990er Jahren an Husqvarna verkauft. Der Husqvarna Konzern richtet sich jedoch ebenfalls neu aus und ist heute auf Motorsägen spezialisiert. (sehr sehenswert ist das Husqvarna Museum in Suedschweden) Die Haushaltsnähmaschinen wurden 1997 in den SVP Konzern (Singer, Viking, Pfaff) ausgegliedert. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz auf den Bermudas. Eigentümer ist die Private Equity Gesellschaft Kohlberg&Comp. 

Veränderungen in Konzernstrukturen und auch Private Equitiy Gesellschaften müssen nicht schlecht sein. Im Falle von Singer und Pfaff erfolgte durch diese Entwicklung jedoch eine Entkopplung vom Kern der Industrienähmaschinen als ingenieurgetriebener Innovationsmotor. Etwas überspitzt formuliert: die Ingenieure gingen mit dem Verkauf der Marken von Bord, die Finanzer kamen.
Die Markenbekanntheit von Pfaff, Singer im deutschsprachigen Raum wird verständlicherweise für den aktuellen Vertrieb genutzt. Wer Informationen zur Firmengeschichte, der Historie der Maschinenentwicklung oder über die aktuellen Produktionsanlagen sucht, wird auf den Websites kaum fündig. Einzig bei Singer ist eine kleine Übersicht zu finden. 
  
Die anderen
Mehr Informationen über die Firmengeschichte geben andere Nähmaschinen Hersteller (Janome, Brother, Juki, Bernina, Elna). Soweit ich es rausfinden konnte, haben Brother, Janome, Juki und Bernina eine eigene Fertigung und sind auch stolz darauf. Elna äußert sich nicht zur Fertigung. Es wird vermutet, dass die Maschinen innen baugleich mit Janome sind und außen das eigenständige Elna-Design haben. Vor allem Juki und auch Brother stellen im gleichen Konzern Maschinen für die Industrie her.

Und nun?
 Meine Maschine ist für mich entzaubert. Aus „Wow, ich habe eine hochwertige Pfaff“ ist mehr sowas wie „Es ist eine Pfaff und sie näht trotzdem meistens gut“ geworden. 

Ich warte natürlich darauf, dass meine Pfaff aus der Reparatur kommt und dann wieder korrekt näht. Wir werden noch eine Weile zusammenbleiben. Schließlich sind wir sehr vertraut miteinander und haben schöne Projekte umgesetzt. Sollte irgendwann eine neue Maschine ins Haus stehen, werde ich mich für ein anderes Fabrikat entscheiden. Eines bei dem mir klar ist, wo die technischen Wurzeln liegen und bei dem auf eine reparaturfreundliche Konstruktion geachtet wurde.

Freitag, 7. August 2015

Näh-Nachwuchs

Letztes Wochenende hatte ich Besuch von meiner (großen) Nichte.
Sie hat Interesse am Nähen und möchte gern eine eigene Nähmaschine haben. 

Bevor ich ihr meine alte Pfaff Hobby 317 überlasse, muss sie quasi einen Nähmaschinenführerschein machen, damit sie dann auch allein mit der Maschine klarkommt. 

Also hat sie bei ihrem Besuch am Wochenende fleißig genäht, gerade Nähte in verschiedene Stichlängen, Zickzackstich, Kurven und Kreise. Der Probelappen schaute gut aus und so konnte das Nähprojekt Kuschelkissen gestartet werden. 

Hier ist es:


Aus 15 cm x 15 cm Quadraten ist das Kissen entstanden. Im Mittelfeld ist ein Stern appliziert. 

Das schöne Kissen spricht für sich. Das Top hat meine Nichte ganz selbständig genäht, bei der Rückseite und dem Hotelverschluss habe ich geholfen. 

Es hat viel Spaß gemacht zusammen zu nähen. Letztes Jahr nähten wir Puppenkleider, die auch immer noch getragen werden. 


Ich bin gespannt welches Nähprojekt wir im nächsten Jahr in Angriff nehmen werden. Aber erstmal heißt es die Schulferien ausgiebig zu genießen.

Mittwoch, 5. August 2015

Der rote Rock

Mein roter Norma-Rock wurde in diesem Jahr noch nicht viel getragen, schade eigentlich. 
Woran das liegt weiss ich nicht genau. Wahrscheinlich zum teil daran dass der Stoff schnell knittert und zweitens wohl daran, dass ich inzwischen so begqueme, gut sitzende Hosen habe, dass ich in der Freizeit eher weniger Röcke tragen als noch im letzten Jahr. 

In Bezug auf den roten Rock sollte ich in jedem Fall in mich gehen, denn ich habe inzwischen schöne Kombipartner für den Rock genäht. 


Shirt in Wickeloptik mit Retromuster


und bürotauglich wird der Rock zusammen mit der braven Bluse und einem dunkelblauen Blazer. 


Ein roter Rock ist wirklich was feines, frau muss ihn nur tragen!