Mittwoch, 28. März 2018

Experimentiert

Experiementiert habe ich kürzlich mit dem Schnitt Mc Calls 6996.  Der Jackenschnitt ist für dehnbare Stoffe konzipiert, ich habe ihn jetzt einfach mal aus Webstoff genäht und leicht modifiziert.

In meinem Stofflager sind einige schöne Stoffe, die eine Leinenbeimischung haben. So richtig kann ich mich mit Leinen nicht anfreunden und ich würde daher auch kein Kleid oder Hose daraus nähen. Als lockere Jacke - ja da kann ich mir vorstellen und so habe ich es einfach ausprobiert.



Hier die Details vom Schnitt. Ich habe Modell C gewählt, aber die Kragenblende im Nacken nicht gekräuselt, sondern die Blende 


.... im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, damit sich der Stoff geschmeidiger legt.


An der Schulter habe ich im Vorderteil eine kleine Falte gearbeitet, im Rückenteil einen Schulterabnäher. So habe ich genügend Weite im Oberkörper aber keine überhängende Schulternaht.



Die Ärmel könnten einen Tick weiter sein - das werde ich bei der nächsten Jacke ändern, ansonsten bin ich rundrum zufrieden mit meinem Experiment.

Zur Hose ist die Jacke eine schöne und lässige Ergänzung.


Und hier kann man erkennen, dass die Jacke mit einem leichten Stoff gefüttert ist.



Für Schneewetter ist die Jacke etwas zu kühl .... ich gebe die Hoffnung auf Frühling und Sommer jedoch nicht auf! 


Stoffverbrauch: 1,50 m hellgrauer Woll-Leinen-Stoff mit blauem Karo aus dem Lager, 1,50 m Futterstoff, neu gekauft.


Habt schöne Ostertage! 

Ich werde endlich wieder etwas Zeit zum nähen haben und freue mich schon auf mein neues Kleid ;-)

Montag, 19. März 2018

Die ist nur für mich!

Auf diese Patchworkdecke habe ich mich schon lange gefreut! Reste von Wollstoffen für das Top - das ist ein Spaziergang durch Projekte der letzten Jahre. Hosen, Röcke, Kleider - die Reststoffe sind hier verarbeitet.


Gewählt habe ich eine Streifenoptik. Dafür sind die Stoffe in 10 cm breite Streifen verschiedener Länge geschnitten. Zuerst werden alle Streifen zu einem langen Band zusammengenäht. Mehr als 40 Meter!!! dann wird halbiert und wieder halbiert und wieder halbiert.... bis ungefähr die Maße der Decke entstehen. 


Wichtig ist ein Signalstoff im ansonsten zufälligen Muster. Ca. jedes 6. Stück war in knallpink oder lila. Das hat ganz gut funktioniert. 

Die Rückseite ist ein Wollwalkstoff in taubenblau. Den Stoff habe ich im Jahr 2011 gekauft - ganz euphorisch wollte ich mir eine Wollwalk-Jacke nähen. Ich habe dann erkannt, dass ich doch nicht der Typ für Wollwalk bin und der Stoff lag und lag und lag im Schrank. Vor einigen Monaten kam mir die rettende Idee ihn als Rückseite einer Decke zu verwenden. 


Das Binding ist aus blauem Leinenstoff. 


Die fertige Decke misst 1,50 m x 2,00 m.

In die Februar-Statistik der Stoffdiät wanderten 5,80 Stoffabgang für die Decke. 
Das hat sich voll gelohnt! 

Meine Reste an Wollstoffen waren mit dieser Decke noch nicht aufgebraucht. Inzwischen habe ich die Tops für zwei weitere Decken fertig. Beim jetzigen Wetter ist mir die Lust auf neue Kleider erstmal abhanden gekommen. Mit wintertauglichen Kleidern bin ich "durch", für Frühlingskleider ist es mir bei den jetzigen Temperaturen viel zu kalt, da kommt gar keine richtige Inspiration auf. 

Nähe ich also noch eine Weile Stoffreste zusammen.... gerade hat eine Kollegin ein Baby bekommen.... Zeit für ein Babydecke ;-)

Ich wünsche einen guten Start in die Woche!!!

Donnerstag, 15. März 2018

Gouvernante II

Im letzten Herbst zeigte ich das Gouvernanten-Kleid in braun-blau. 
Unmittelbar nach dem erfolgreichen Probemodell nähte ich den gleichen Schnitt nochmal diesesmal aus Karostoff in grau mit roten Akzenten. 



Das Gouvernantenkleid Nr. 1 im Herbststurm....

Das grau-rote Kleid ist ein absoluter Liebling und ich habe es schon oft zu verschiedenen Gelegenheiten getragen. Zum Beispiel trug ich es im November beim Nähblogger-Treffen in Köln und bekam von Maßschneider Sebastian Hoofs ein Kompliment für das Kleid - hach da wird man gleich 2 Zentimeter größer ;-) 



Beim Fotoshooting neulich imSchnee kam das Kleid endlich zu der Fotoehre, die ihm gebührt, wenn auch mit etwas rustikalen Schuhen, die dem Schnee geschuldet waren. 
 

Leider habe ich beim Futter für das Kleid nicht die beste Wahl getroffen, der Rock klettern an den Strumpfhosen herauf. Ein zusätzliches Unterkleid jetzt im Winter ist da eine gute Hilfe aber keine Dauerlösung. Ich werde wohl ab der Hüfte das Futter nochmal austauschen. 


Ich wünsche einen schwungvollen Donnerstag! 

Sonntag, 11. März 2018

Die Kollektion 2018 / Tipps für das Nähen von Wäsche

Es war Zeit, einen Schwung neue Unterwäsche zu nähen. 


Ich mache das am liebsten in Serienfertigung, dann am Ende eines Wochenendes oder nach zwei-drei Nähabenden habe ich dann den Jahresbedarf genäht und freue mich, wenn ich die neuen Stücke in das Wäschefach räumen kann. 

Mein Lieblingsschnitt für eine normale Unterbüx ist der Schnitt DL 21 von Make Bra. Mema hatte diesen Schnitt mal vorgestellt und ich kann ihre Begeisterung 100% teilen. Der Schnitt passt sehr gut, er bedeckt prima und durch den Einsatz im Vorderteil lassen sich Stoffe interessant kombinieren, bzw. Rest gut aufbrauchen. 


 Bei einer Reise musste ich vor einiger Zeit meiner Freudin mit einer Unterhose aushelfen.  Ich gab ihr einen DL 21 Slip. Sie war begeistert von der guten Passform und fragte ob ich ihr auch welche nähen könnte.... 


Diesmal habe ich auch einen neuen Schnitt ausprobiert. Mr. Big Buxe von echtknorke. 
Ich wollte eine Unterhose mit etwas Bein, nicht nur für den Winter sondern vor allem um sie unter Hosen zu tragen. Der vordere Einsatz bei dieser Hose hat ein Schnittteil für Herren und eines für Damen. Sehr schlau und damit vielseitig. 

Das Probemodell ist direkt im Müll gelandet, die Leibhöhe war für mich zu niedrig, ich mag es lieber taillienhoch (+6 cm) und auch in der  Beinlänge habe ich noch etwas drangegeben (+2 cm). Der zweite Anlauf aus Viskosejersey  hat sehr gut funktioniert. 
Das vorgesehene Bündchen aus Stoff habe ich weggelassen, dafür ein 2 cm breites Wäschegummi angenäht. 



Und dann konnte der gute Stoff - ein normaler etwas dickerer Wäschestoff angeschnitten werden. 


Die perfekte Unterhose - sprich perfekt um sie unter Hosen zu tragen. Nichts zeichnet sich ab und alles ist gut und warm eingepackt. 


Ich möchte nicht auf meine memade Wäsche verzichten - soviel bequemer und besser sitzend als gekaufte Teile. Und ich kann die Farben allein bestimmen, das ist mir viel wert.

Stoffverbrauch: 2,00 Meter Wäschestoff
Das Linktool zur Stoffdiät Update März ist noch bis nächsten Sonntag geöffnet. 

Hier sind meine Tipps für das Nähen von Unterhosen. 

1. Den Schnitt richtig vorbereiten. Ich zeichne die Schnitteile auf Folie und lasse alle Stoffbrüche weg. Das ist beim ersten abzeichnen etwas mühevoller, lohnt sich aber doppelt beim Zuschnitt, weil man meistens gleich für mehrere Slips zuschneidet. Es geht schneller und wird genauer - sehr wichtig bei den kleinen Teilen wie Zwickel und Vordereinsatz.


Für den DL 21 sehen die Schnitteile ohne Stoffbruch so aus:



Für Mr. Big Buxe die Teile ohne Stoffbruch

2. Nahtzugabe prüfen. Bevor der Stoff zugeschnitten wird - die nötige Nahtzugabe prüfen. Die meisten Schnitte für Unterwäsche enthalten keine Nahtzugabe - je nach verwendetem Wäschegummi für den Bund und die Beinausschnitte muss die Nahtzugabe schmaler oder breiter sein.

3. Stoffqualität beachten. Ich habe die besten Erfahrungen mit Wäschstoff vom Spitzenparadies gemacht. Der Stoff ist griffig und nicht zu dünn. Dünne Qualitäten leiern eher aus, schade um die Mühe des Nähens. Auch die Wäschgummis vom Spitzenparadies haben mich überzeugt. Stoffe und Gummi von Wien2002 sind zwar oft sehr preiswert, aber ich war mit der Qualität und dürftigen Beschreibung im Shop nicht immer 100% zufrieden.

4. Microtexnadel verwenden. Am besten eine neue Nadel nehmen.

5. Fließbandnähen mit der normalen Nähmaschine. Ich nähe meine Wäsche nicht mit der Overlock, sondern mit der normalen Nähmaschine. Die Nähte schließe ich mit dem elastischen Stich, das ist ein kleiner Zickzack-Stich mit 1,5mm Zackenhöhe und 1mm Zackenbreite. Anschließend steppe ich die Nähte von außen mit dem 3 geteilten Zick-Zackstich 4,5, mm Zackenhöhe, 8 mm Zackenbreite. Es bietet sich an, erst bei allen Büxen die Teile zusammenzufügen mit dem elastischen Stich und dann gesammelt alle  Nähte des 3 fach Zickzack zu nähen.



6. Ausreichend Wäschgummi kaufen. Nicht zu knapp kalkulieren, manchmal muss man trennen. Ich rechne knapp 2 Meter Gummi pro Slip beim DL21.  Beim Annähen der Gummi verfahren ich auch in Etappen. Erst bei allen Slips annähen aller Gummi mit einfachem Zickzack (3 mm Zackenhöhe, 4 mm Zackenbreite) dann steppen mit dem 3fach Zickzack.
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7. Applikationsschere für das zurückschneiden der Stoffe. Diese Schere lohnt ihre Anschaffung, es gesehen weniger Unfälle und unbeabsichtigte Löcher beim Zurückschneiden überstehender Nahtzugaben.

Gutes Gelingen! Und hier nochmal der Blick auf meine verschiedenen Kollektionen.

2017 - es überwiegt dunkelbau


2016 - mittelblau und schwarz

2015 - rot-Töne und Muster 


Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!


Mittwoch, 7. März 2018

Die Hose zur Bluse / MMM

Wie schön, heute ist wieder MMM

Im Herbst nähte ich mir aus einem schönen Blusenstoff in weiss/flieder eine Schluppenbluse. 
 

 Der Stoff war biestig beim nähen - schon bein anschauen hat sich jede Kante aufgelöst - ich musste also zügig die vielen Teilungsnähte zusammenfügen. Als die Bluse fertig war, stellte ich fest, dass keine meiner Hosen dazu passt (lila und marineblau - das geht einfach nicht).


Bluse nach dem Schnitt Vogue 9029, den habe ich schon häufig genäht.


So blieb die Bluse im Schrank und wartete auf eine passende Hose in antrazith  - die ich nun endlich genäht habe. 



Ja, es war kalt beim Fotografieren.... also leichte Turnübungen zum Aufwärmen ;-) 



Die Hose ist ebenfalls nach einem Schnitt von Vogue V9032


Diesen Schnitt habe ich das erste mal genäht. Das Bein ist schmaler als bei meiner bisherigen Standardhose. Hinten gibt es eine durchgehende Naht als Desingelement. Das gefällt mir. Die Taschen habe ich weggelassen, wollte erstmal den Schnitt an sich testen.



Vernäht habe ich einen Wollstoff mit einem Tick Elastan, sehr gut wegen der figurnahen Form. Die Hose ist komplett gefüttert, wie immer bei mir, und hat einen Formbund (den wir nicht extra fotografiert haben)  

Stoffverbrauch 1,50 m Wollstoff und 1,40 m Futterstoff, beides schon in 2017 gekauft, daher gut für die Stoffdiät

Making of.... wir hatten ein etwas längeres Shooting - inklusive umkleiden im Schnee ;-) 



Ich freue mich auf die heutige Runde durch die MMM Galerie.
Vielen lieben Dank für die Organisation!
Katharina zeigt uns heute schon ein Frühlingskleid - voll chic! 

Sonntag, 4. März 2018

März-Update Stoffdiät / Zeigt her die Gruselstoffe

Es ist März und damit steht das erste Update zur Stoffdiät 2018 an. 

Ich hoffe, Ihr habt Eure Ziele fest im Blick und schon einiges geschafft. Bei mir lief es gut, ich habe viel genäht und wenig neuen Stoff gekauft. 

Ein Gesamtfoto der genähte Stück kann ich leider nicht liefern, die Familienstücke sind breit gestreut, ein Unterkleid für meine Kollegin habe ich vergessen zu fotografieren und die Probestücke für neue Kleider sind bereits entsorgt....andere Stücke warten noch auf die richtige Fotogelegenheit. 

Hier schon mal die Vorschau auf dritte Patchworkdecke in diesem Jahr. Wollstoffe für das Top, Wollwalk, der geschlagene 5 Jahre im Stash liegt, für die Rückseite. 


Nun zu den Zahlen!

-26,80 m vernäht im Januar
-20,95 m vernäht im Februar
+13,90 m neu gekauft in Januar und Februar
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-33,85 m Stoffabbau per Ende Februar 2018
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Auf dieser Basis kann es weitergehen! Aber es wird schwerer, die Stoffe die übrigbleiben sind die, die schon bislang keine Verwendung gefunden haben.... und damit nähern wir uns dem heutigen Spezialthema.

Wer hat die zündende Idee  - die große Schau der Gruselstoffe


1,70 m Jaquard-Jersey, Poly mit Viskose, schwarz mit auffälligen Blumen in gebrochenem Weiß (ein Unfall beim Onlineshopping) 



1,40 m Baumwolle-Crash, taubenblau mit Lochstickerei (viel zu bieder für eine Sommerbluse)


2 m Jeans mit aufgeflocktem samtartigen Ornament-Print


1,00 m Nicky schwarz-grau gestreift



2m Baumwoll-Poly-Crash weiß mit allover Stickerei in rot, weiß schwarz. Leichte Qualität - ich habe es nicht so mit Flatterstoffen. 



1,40 m Baumwollstretch hellblau-weiß gestreift mit Blumenstickerei, meine
Nichte hatte daraus vor 6 Jahren ein Taufkleid.



2 m Spitze, Polyester in reinweiß - Ein schöner Stoff, aber was soll ich damit anfangen?


Die nachfolgenden Stoffe sind recht steif, eher für Taschen als für Bekleidung.

1 m (90cm Breite) Seidenjaquard

2 m (90 cm Breite) rosa Seidenjaquard


1 m x 60 cm Jaquardstoff / evtl. Möbelstoff



 Immer her mit Euren Ideen! ich gebe die Stoffe auch sehr gern ab oder tausche sie ein. 

Ich freue mich auf Eure Berichte zu verbrauchten Metern und die Show Eurer Gruselstoffe! Die Linkliste ist 14 Tage geöffnet.